Freitag, 2. Juni 2023
Ja unser Büssli ist startbereit, alle nötigen Utensilien sind am richtigen Ort verstaut, und wir Zwei voller Elan. Freitag um 9:15 hötterlen wir davon Richtung Frankreich. Nach 520 km sind wir in Auxerre, ist übrigens eine sehr schöne historische Altstadt mit einer Kathedrale aus dem 13. Jh., und thront über dem Städtli.
Samstag, 3. Juni 2023
Gut geschlafen und ausgeruht, denn wir haben wiederum 560 km vor uns. Auf einer ruhigen Fahrt kamen wir in Guerande an. Auch dies ist ein historisches sehr schönes Städtchen, gehört zur Bretagne und liegt bereits am Atlantik. Uns zieht es immer wieder zu diesem Ort, ist es wegen dem Klima oder dem Salz? Seit Tausenden von Jahren gibt es hier Salzgärten und wird immer noch von Hand geerntet, vom Ocean, Sonne und Wind getrocknet. Dies erfüllt ein ausgezeichnetes Salz, reichlich mit Magnesium, Kalzium und Eisen bereichert. So bleiben wir für zwei Tage in diesem erholsamen Ort.
Montag, 5.6.2023, Cherbourg
400 km haben wir heute hinter uns, jetzt sind wir in Cherbourg, der Normandie. So wie sie ist, Rauh und windig sitzen wir in einem Windgarten, nicht in einem Wintergarten, aber immer noch bei Sonnenschein. Im Norden sind ja die Tage schon etwas länger, das gefällt uns. Morgen Dienstag bringt uns die Nachtfähre nach Rosslaire, Irland. Das ist ja dieses Jahr unser Reiseziel.
Donnerstag, 8.6.2023, Cashel
Bei ruhiger See legte die Fähre in Rosslare am Dienstag Morgen um 6 Uhr an. Unsere Fahrt ging gleich weiter ins Landesinnere nach Kilkenny. Dort stellten wir unseren Bus auf dem Pferdehof-Camping ab und machten uns zu Fuss dem Canal Walk entlang nach Kilkenny. Dies ist übrigens ein sehr schöner Weg mit vielen alten Bäumen. Als erstes nahm unser Auge die farbigen Häuserfassaden und die jahrhundertealten Pubs auf. Zum Sehen gibt es das Schloss aus 1195, es wurde bis 1967 bewohnt, dann wurde es für 50 Pfund dem Staat vermacht.
Unsere nächste Station war heute Morgen das Ziel für alle Irland Touristen, den Rock of Cashel zu besuchen. Schon von Weitem sieht man das Bauwerk wie es auf dem Felsenmassiv thront, es war die Stadt der Könige, erbaut im 13. Jh.. Von unserem Camping kann man sehr gut zu Fuss auf den Rock of Cashel wandern. Nach der Besichtigung eine Rundwanderung ins Städtli für ein kühles Guiness lohnt sich alleweil.
11.6.2023, Sonntag, Bantry
Ja von König Argus haben wir uns verabschiedet und ziehen weiter Richtung Cork. Wir besuchten aber noch vom Camping aus das Blarning Castle und den Garten mit den mächtigen Bäumen, aber auch ein Märchenwald und japanischem Garten. Da durften wir auch erfahren, wie hilfsbereit die Irländer sind. Auf dem Weg zu Fuss wird man immer gleich ins Auto eingepackt, sie sind auch sehr gesprächig.
Leider war heute Samstag das Wetter nicht so, so, eben halt Irisch, feucht und es nieselte den ganzen Tag, perfekt für einen Stadtbesuch. Cork selber ist keine Touristenstadt, hier wird eingekauft, an den Bankomaten stehen sie Schlange. Aber was man sicher besuchen muss ist der englische Markt. Das palastartige Gebäude von 1786 bietet alle Arten von Lebensmittel an, sowie ein marktgerechtes Restaurant.
Ein Abstecher zur Hafenstadt Cobh war ein Muss, sie war früher der Auswanderungsort für die Irländer die über den Atlantik gingen. Es war auch die letzte Hafenausfahrt der Titanic.
Heute Sonntag Morgen immer noch trübes Wetter, so rollen wir auf der N71 zum südlichsten Zipfel von Irland. Auf unserer Tour Richtung Goleen wurden wir auf ein Schild hingewiesen, in der Bucht liegt ein Altar aus der Eisenzeit, Fotostopp !
So wie wir es uns wünschen zeigt sich die Sonne wieder, jetzt sind wir in Mize Head südwestlicher Punkt Irlands. Unbeschreiblich, einfach fantastisch die Klippenlandschaft, das Wasser, die Blumen. Als wir uns genug satt sahen fuhren wir weiter zur Brantry Bay, auch hier unbeschreiblich schön, da schlagen wir unser Nachtlager auf.
Diienstag, 13.6.23, Gallarus, Dingel Halbinsel
Am Montag rollten wir weiter auf der N70 der bekannten Ring of Kerry. Mildes südliches Klima, Palmen, Fuchsien, Rhododendron und vieles mehr steht in einer Blütenpracht. Wir fahren im Uhrzeigersinn um die Halbinsel um die Klippen zu bestaunen und natürlich schöne Fotos zu schiessen. Immer wieder kreuzen wir mit Touristenbusse, denn die Busse müssen alle gegen den Uhrzeigersinn fahren, da sie sonst sich nicht kreuzen können. Wir sind auf dem Wild Atlantic Way!
In Caherciveen da stehen wir für eine Nacht in einer sehr schönen Bucht.
So ziehen wir weiter, der Wow-Effekt wird immer grösser, noch schöner mit den Cliffs und den Landschaften und den bunten Häuser. Natürlich die gemütlichen Pubs wollen wir nicht vergessen.
Jetzt sind wir in Gallarus Oratorium und übernachten hier. Zuerst erkunden wir wiederum die Bauart aus dem Frühchristentum, die etwa 1300 Jahre zurück liegen.
Bevor wir heute Dienstag weiter ziehen zu den Stones Fort, erkunden wir uns etwas über die diese spezielle Bauweise aus dem 7. Jh.
Den Ring of Kerry beenden wir noch Vormittags und sind bereits auf der Halbinsel Dingel. Dingel ist ein Atlantik Fischerdorf, ein schönes buntes Städtchen das viele Irländische Produkte anbietet. Es hat aber auch sehr viele Touristen, denn alle Cars stoppen hier.
Donnerstag, 15.6.2023, Doolen
Von der Halbinsel Dingel ziehen wir bei Nieselnebel weiter. Durch das Landesinnere geht es nun also zur Fähre in Tabert und wir überqueren den Shannon. Ein Abstecher in den Burren NP, denn dort steht ein Erlebnis der besonderen Art. Wir bestaunen eine Mondlandschaft im Burren. Also Auto stehen lassen und dem Wanderweg folgen, unbegreiflich schön in dieser Steinwüste.
In Doolen ist unsere Bleibe für 2 Nächte, denn heute geht es zu den Cliffs von Moher, gehört immer noch zu den Burren. Wir nehmen eine Alternativroute um den Touristen zu entkommen und starten in Doolin. Auf dem Burrenway Richtung Liscannor. Auf dem Moher Coastal walking Trail den Klippen entlang, immer wieder ein fantastischer Ausblick zu den Klippen und Meer, dies 3 Stunden lang!
In Liscannor wurden wir dann vom Massentourismus empfangen, die kommen alle mit den Cars. Heute war es ein wunderschöne Wanderung bei bestem Wetter.
Sonntag, 18.6.2023, Keel - Achill Island
Am Freitag verlassen wir Doolin und die Galway Bay. Nach einem kurzen Mittagsstopp in Galway City fahren wir auf der gängigen Route N59 nach Clifden. Einen kurzen Besuch im bunten lebhaften Städtchen mit einer Zusatzfahrt durch eine karge Landschaft. Schafe die Weiden in den typischen Steinmäuerchen. Der Camping liegt 2 km ausserhalb Clifden und ist mit einem Bauernhof verbunden. Da werden wir erst von einem Hahn und seinen Hühner empfangen. Bei einem Fussmarsch durch Farmerland kalberte soeben eine Kuh ganz alleine aber Beide, die Kuh und das Chälbli waren wohlauf.
Samstag geht es nochmals ein Stück weiter durch den NP Connemare. Auf der R335 ist es eine sehr schöne Route der Küste entlang. Eine schmale Passstrasse führt uns nach Westport, nur leider hat es in Strömen geregnet, so dass wir nicht viel sahen. Wir mussten uns auch stark auf die Fahrbahn konzentrieren.
Bei Sonnenschein erreichten wir die Insel Achill Island, die mit einer Drehbrücke mit dem Festland verbunden ist. Jetzt sind wir hier in Keel, liegt in einer Surferbucht mit einem riesen Sandstrand. Leider schiffte es nochmal so heftig, aber nur eine halbe Stunde, aber es reichte dass wir unsere Füsse im Gras baden konnten.
Sonntag morgen ziehen wir unsere Wanderschuhe an und gehen auf den Spuren von Heinrich Böll nach durch Heide und Moorlandschaften, hier wird auch Torf gewonnen.
Für uns sehr eindrucksvoll wie der Torf hier abgebaut und getrocknet und dann in Plastiksäcke zum Verkauf abgefüllt wird. Für unser Auge ist es ein grosser Eingriff in die Landschaft. Auch heute ging es nicht ganz ohne Regen für die mehrere Stundenwanderung. Es war trotzdem sehr schön, ganz speziell die grasenden zotteligen Langhaarschafe mit ihren lieblichen schwarzen Köpfe und gedrehten Hörner. Die haben übrigens hier alle Rechte, die laufen auf den Felder, den Strassen, in den Gärten frei umher.
Dienstag, 20.6.2023, Sheskinmore, im Naturreservat
Immer noch rollen wir auf dem Wild Atlantic Way, nach Achill Island geht es gemütlich weiter Richtung Norden. In Carremore verweilen wir uns etwas und lassen uns vom grössten Friedhof mit megalithischen Gräbern, 3000 Jahre vor Christus informieren.
Immer wieder werden wir mit Denkmäler auf die grosse Hungersnot 1845-1852 aufmerksam gemacht. Über eine Million Menschen sterben, ebenso viele verlassen die Insel, in Achill Island ein ganzes Dorf.
In Sligo ein kurzer Stopp, dann weiter nach Rosses Point, dies ist eine gepflegte Halbinsel, natürlich mit Golfplatz, der wird mit Helikopter angeflogen.
Dienstag gehen wir weiter der Küste entlang nach Donegal. Im Downtown parkieren wir. Vor uns ein Luzerner mit seinem Oldtimer Jaguar Cabriolet. Donegal ist rein touristisch, bietet viele Einkaufsmöglichkeiten. Wollartikel, auch ganz schöne Wollstoffe die vor Ort hergestellt werden. Aber wir wollen noch etwas weiter, der Fischerhafen Killybegs, hier liegt die grösste irische Fischerhochseeflotte. Im Hafen beim Kiosk gab es für uns 3 verschiedene Fische, die waren sehr lecker.
So zieht es uns weiter bis zur Spitze der Halbinsel nach Glen Colombkille und weiter über den Glengechpass. Sehr steil, kurvig und eng, die Abfahrt war noch übler. Auf der Fahrt begegnen wir uns immer wieder den Schafen und Torf wird angehäuft zum trocknen. Hier wird in Unmengen Torf gestochen, landschaftlich sieht es schon nicht schön aus! Jetzt verbringen wir den Rest des Tages im Naturreservat, eingebettet in einer Dünenlandschaft.
Die Sonne holte uns aus dem Bett, traumhaft, wir haben auch Einiges vor heute. Zuerst zur Hängebrücke Carrich-a-Rede dort überqueren wir in schwindelnder Höhe die Hängebrücke, die uns zur Insel der Lachsfischer führt. Unvergessliche einstündige Wanderung, die Cliffs zu bestaunen ist einfach schön. Leider hatten wir aber immer noch nicht genug, unser Ziel ist eigentlich Causeway, aber wir möchten noch so gerne zum alten Hafen Ballintay. Und immer noch hatten wir nicht genug, der Nord-Coast-Wanderweg ist einfach fantastisch. So aber müssen wir doch noch unser Hauptziel erreichen, Giants Causeway. Die Basaltfelsen des Welterbes ist der meist besuchte Ort der Touristen. Da mussten wir uns doch auch noch ins Getümmel stürzen. So jetzt ist aber genug, jetzt gehts zum Bushmills. Die Whiskey Brennerei ist die älteste überhaupt der Welt, seit 1608 wird hier Whiskey gebrannt, und wir selber haben nach diesem Tag einen alten feinen Whisky verdient.
23.6.2023 in Newcastle
Wir verlassen Nordirland und ziehen der Ostküste entlang.
Heute wieder feuchtes Wetter, so ziehen wir los auf der Antrim Coast Road. Unser Ziel ist Belfast, da wollten wir auch übernachten, aber alles ausgebucht für dieses Wochenende. René am Steuer, unser erster Gedanke, wir fahren ins Stadtzentrum. Belfast ist eine 600’000 Bewohner Stadt, es war sehr einfach ins Zentrum zu gelangen. Belfast hat uns überrascht, wir sahen eine gut entwickelte, moderne Grossstadt. Mit dem Hop on Hop off Bus machten wir eine Sightseeing Tour, es führt uns zum Parlament, wiederum zur Titanic wo die Geschichte des Schiffsbau erzählt wird, aber auch zur dunklen Seite wo jedes Jahr die Konflikte statt finden. So sahen wir auch die Mauern und Wandmalereien und den Checkpoint, das machte uns nachdenklich. Es wird auch sehr viel über die politische Geschichte erzählt. So sind wir heute in Newcastle angekommen und verdauen nun das erlebte.
Montag 26.6.2023, Rathdrom
In Newcastle hatten wir gut geschlafen, so rollen wir durchs Landesinnere nach Dublin. Aber zuerst gibt es noch ein Rundgang beim Kloster Monastreboice und wir begutachten die Hochkreuze, die vermutlich aus dem 9. Jh. stammen. Danach versuchten wir die Hauptatracktion Newgranger zu besuchen. Aber sehr viele Reisegruppen, da haben wir kein Vortritt. Es geht um ein Grab aus dem Jahre 5000 vor Christus. Für uns war es das Ende der Vorstellung.
So gehen wir weiter nach Dublin, 10 km vor der Stadt ist unsere Bleibe. Sonntag Morgen um 9:15 bringt uns der Hop on/off Bus nach Dublin. Sonntags um 10 Uhr schläft noch alles hier, aber bald danach sieht es anders aus, sicher nicht mehr so wie ich es in Erinnerung habe, gemütlich und heimelig. Aber wir spazieren durch einen schönen Park, schauen uns da Dublin Castle an, die St. Patrick Kathedrale und schlendern uns durch ruhige Strassen, aber jetzt erwacht die Stadt, wird überrannt von Besuchern, es war sehr hektisch. Ein Besuch beim Guiness war ein Muss! Aber leider auch nicht wie vor 20 Jahren, jetzt wird man durch geschleust, Eintritt sehr teuer! Aber auf der 7. Etage gibt es noch ein Bier zur Belohnung und eine unvergessliche Aussicht über die Hauptstadt.
Heute Montag geht es weiter Richtung Süden, aber dieses Mal in die Berge,zum NP Wicklow, aber zuerst noch ein Stopp beim Powerscourt Haus. Dieses Anwesen steht seit 1603, und 1961 wurde es von einem neuen Besitzer übernommen. Es ist ein grandioser Landsitz, der Park wird der Öffentlichkeit frei gegeben. Mit einem japanischen Garten, sowie Bäume die 400 Jahre alt sind! Ja aber wir hatten noch nicht genug, denn jetzt kommen wir zu den Wicklow Mountens, eine Wanderung zum Sally Gap, war unvergesslich, es war ziemlich windig, aber das Panorama über all die Hügel unvergesslich.
Und jetzt sind wir wieder im Tal, der Ort Glenamure Valley ist wirklich sehr irisch, wir sind die einzigen Ausländer im Camping.
Heute war Wandertag, aber das ist nicht so einfach, wiederum haben wir uns verlaufen, so dauerte unsere Wanderung im Avondale 3 1/2 Std.
29.6.23, Freitag in Wexford
Zwei Tage blieben wir im Hidden Valley Rathrum und erkundeten die Weiden und Wälder der Umgebung, bis die Füsse schwer werden. Gestern rollten wir dem Avoca River entlang zur ältesten Weberstadt aus dem 17. Jh. Irlands. Hier werden sehr edle Schals und Wolldecken gewoben, natürlich in allen Farben. Auf der Weiterfahrt sahen wir ein Erdbeeren-Plakat, da mussten wir ein kurzer Stopp einlegen bei der Greens Berry Farm deckten wir uns so richtig mit leckeren Erdbeeren, Himbeeren sowie Marmeladen ein.
Unsere letzten 2 Tage auf Irland in Wexford durchgehen wir nochmals unsere Reise.
Als Abschluss begrüsst uns die Sonne und natürlich ein letzter Gang ins Pub für ein Guiness! So hat sich der Kreis geschlossen, denn Morgen geht es auf die Fähre von Rosslare nach Fishguard, weiter durch England nach Dover durch den Eurotunnel nach Calais und nach Hause.